Adrian wollte schon fast eine gefuehrte Tour nach Machu Picchu buchen. Mir war das aber deutlich zu teuer (4 Tage / 175$). Ich dachte eher daran den Spass mit dem Fahrrad zu fahren. Geeinigt haben wir uns letztendlich auf eine Trekkingtour auf eigene faust auf dem Salkantaya Trek. Also Wanderkarte gekauft, Rucksack gepackt und auf zum Busterminal. Der Ausgangspunkt fuer diese Tour ist Mollepata, ein kleines Bergdorf. Um dorthin zu gelangen sollten wir dann noch umsteigen. Spaeter stellte sich heraus, dass der Anschlussbus erst 2 Stunden spaeter fahren soll. Tja so ist das halt in Suedamerika. Also haben wir schnell das naechste Collectivo angehalten welches uns bis zum Abzweig der Piste nach Mollepata gebracht hat. Der Plan war dann einfach weiter zu trempen. Es hat auch keine 5 Minuten gedauert, bis der erste LKW vorbei kam. Die Geste des Beifahrers war eindeutig: "Na los, rauf auf die Ladeflaeche mit euch". Der LKW hate Sand geladen. Die Fahrt war dementsprechend bequem. Ja, so ungefaehr habe ich mir Suedamerika vorgestellt, gemuetlich auf der Ladeflaeche durch die Berge fahren.
Nun ging es endlich los mit der Wanderung, auf ca. 2800m. Die Vegetation war recht Mediterran. Schon bald haten wir einen Begleiter. Ein kleiner Schuljunge hat uns auf seinem Heimweg den Weg gewiesen. Der Weg schraubte sich immer hoeher, spaeter mit vielen kleinen Kanaelen, dichter Vegetation und tollen Ausblicken.
Kurz vor dem Dunkel werden gab es dann "richtige" Berge zu sehen. Wir haben es dann auch noch bis zum eingezeichneten Campingplatz geschaft, wo wir eine Schweizer Familie getroffen haben, welche die Tour organisiet machen, also mit Guide, und einer ganzen Kolone von Pferden und anderen Helfern. Ich will nicht wissen was der Spass gekostet hat...
Am naechsten Morgen ging es dann erstmal relativ gemuetlich weiter bis um Fuss des Sakaltaya.
Dort ging es dann links steil hinauf zum 4600m hohen Pass. Leider hat es sich ordentlich zugezogen, so dass uns ein naeherer Blick auf den Sakaltaya verwehrt wurde. Kalt wurde es so natuerlich auch. Also schnell wieder runter, direkt rein in den Nebel.
Erstaunlicher Weise sind wir direkt aus dem Hochalpinen Klima in den Dschungel abgestiegen und haben erstmal schoenen Regen mitgenommen. Zelt im Regen abbauen ist was feines...egal, wenigstens ist es nicht ganz so kalt. Ein Camp weiter oben hat es wohl ordentlich geschneit...
In den Thermalquellen, welche auf unserem Weg lagen haette ich nach 2 Tagen Trekking und dem Regen schon ganz gut ein paar Stunden verbringen koennen. Leider waren sie geschlossen und mit Stacheldraht gesichert.
Weiter ging es im Tal, aber immer auf und ab bei schwueler Hitze. Irgendwann wurde es richtig anstrengend. Im ersten groesseren Ort wurden wir belagert von Taxifahren, welche uns in die naechste Stadt bringen wollten. Wir waren zwar schon recht fertig, aber jetzt aufgeben? Nein danke! Weiter ging es den naechsten alten Inka Pfad steil hinauf zum letzten Pass. Der Weg war traumhaft schoen mit tollem Ausblick ins Tal. Die Passhoehe haben wir aber erst am naechsten Tag erreicht.
Schon nach kurzer Zeit konnten wir unser Ziel erkennen. Machu Picchu liegt nun in greifbarer Naehe.
Nach dem Abstieg mussten wir noch ca. 10km auf der Eisenbahntrasse zuruecklegen. Das liess sich aber so beschissen laufen, dass wir beschlossen auf dem Rueckweg doch lieber mit dem Zug zu fahren, obwohl die Fahrarte satte 8$ kostet (fuer nur 10km, Abzocke pur!!!). Voellig Fertig sind wir nach 4 Tagen Trekkingtour in Aguas Calientes angeommen, dem Ort am Fuss von Machu Picchu.
Nach einem Ruhetag ging es dann ganz frueh los nach Machu Picchu. Auf dem Weg haben wir auch noch eine Gruppe junger Franzosen getroffen. Die haben ganz schoen geschnauft. Fuer uns war das dank Hoehentraining mit schwerem Gepaeck ein Kinderspiel. Erster!
Wir waren dann letztendlich schon eine Stunde zu frueh oben (Oeffnungszeiten stehen sowieso nirgends), aber es hat sich trotzdem gelohnt. Ich bin dann doch tatsaechlich als erster reingelassen worden (hehe). So hatten wir dann die Moeglichkeit ein paar schoene Fotos in nder Morgensonne och one massenhaft Touristen schiessen zu koennen. Ein Traum!
Ausserdem hat man so bessere chancen auf den Waynapicchu hinauf zu kommen. Da duerfen neaemlich taeglich nur 400 Leute hoch (Wer schon oben war weis warum). Auf diesen makanten Berg im Hintergrund der Ruienen musste ich natuerlich unbedingt hoch. Im Nachhinein betrachtet war der Aufstieg und der Blick vom Waynapicchu der absolute Hoehepunkt des Besuches. Nur fuer die Ruinen haette sich fuer mich das Eintrittsgeld und der Aufwand dahin zu kommen nicht gelohnt. Landschaftlich ist die Gegend ein Traum. Schroffe Berge mit 1000m tief fast senkrecht abfallen und dazwischen Dschungel. Ein echtes Higlight!
Zurueck ging es dann die gleiche kurze Strecke mit dem Zug und dann in einer Art Grossraumtaxi 7 Stunden lang ueber teilweise heftige Pisten zurueck nach Cusco. Mit dem Zug in die andere Richtung waer natuelic viel kuerzer gewesen (1,5h Zug und 1,5h Bus),m haette abe deutlich mehr gekostet dan der uebelen Preispolitik der Orientexpresgesellschaft. Die Fahrt mit dem Taxi durch die hintersten Ecken war allerdings auch ein Erlebnis fuer sich. Uebele Pisten, steile und tiefe Abgruende und der fahrer ist natuerlich ordentlich geheizt. Achja, das Tanken war auch ganz witzig. Ein Eimer und ein Trichter ersetzt die Tanksaueule...
Schade dass der Tag nicht ganz so erfreulich zuende ging. Beim Aussteigen musste ich feststellen, dass meine Kamera fehlte! Ob sie einfach irgendwo beim einstapeln der Rucksaecke rausgefallen ist oder flinke Finger im Spiel waren weiss ich nicht. Jedenfalls war das wohl zum groessten Teil meine eigene Schuld. Einmal nicht aufgepasst und schon passiert es. Naja, es gibt schlimmeres, obwohl es schon schade um die Fotos von Machu Picchu und dem Trek davor ist.
(Die Bilder sind alle von der Digicam von Adrian.)
Noch ein paar mehr Bilder (auch als Diashow moeglich) gibt es wie immer in meinem Flickr Album. Den Link dafuer findet ihr in der rechten Spalte.
Montag, 17. November 2008
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