Mittwoch, 29. Oktober 2008

Auf nach Peru

Eigentlich wollten wir ja mal mit dem Zug fahren und laut Reisefuehrer sei das auch die bequemste art nach Peru einzureisen, aber irgendwie fuhr heute kein Zug. Auf dem internationalen Busterminal sah alles recht chaotisch aus. Wir hatten wenig Hoffnung noch rechtzeitig mit dem Bus wegzukommen um noch heute bis nach Arequipa zu kommen und so richtig lust auf Busfahren haben wir nach unserer 30 Stunden Fahrt auch nicht. Kurtzentschlossen sind wir dann mit dem Rad in Richtung Grenze losgefahren. Die erste Stadt in Peru (Tacna) ist nur ca. 60km von Arica entfernt, also eine bequeme Tagestour fuer den Einstieg.
Die Formalitaeten an der Grenze waren auch nnoch auszuhalten. Witzig war, dass wir noch eine Passagierliste fuer unsere Fahrraeder ausfuellen sollten...
Jetzt geht es nach Peru und immernoch durch die Wueste. Die letzten Kilometer haben sich dann doch noch ganz schoen in die Laenge gezogen. Nach einem Blich auf den Tacho war dann auch klar warum. Tacna liegt gut 500m hoeher als Arica, was man aber auf den endlos langen Geraden kaum sehen kann. Es liess sich eben nur schwer treten.
Am Ortseingang von Tacna hat man dann gemerkt dass man sich nun endgueltig in einem anderen Teil der Welt als Europa aufhaelt. Ploetzlich sahen wir vor uns eine Horde Menschen, welche die Strasse blockiert haben. Nachdem wir Taxifahrer gefragt haben, haben wir uns dann doch getraut vorsichtig weiter zu fahren und konnten unbehelligt vorbeifahren. Spaeter waren ueberall Strassensperren durch Steine errichtet worden um den Verkehr lahm zu legen. Wir wurden zwar von den Protestierenden freundlich durchgewunken, aber ein mulmiges Gefuehl bleibt, dass die Stimmung jeden Moment kippen koennte...
In der Stadt war dann alles ganz normal. Tacna ist eigentlich auch eine ganz huebsche Stadt. Erstaunlicher Weise sehen die Gebaeude im Schnitt eher neuer und chicker aus als in Chile. Als wir Abends eine Busticket nach Arequipa kaufen wollten, wurde uns erstmal klar gemacht, dass morgen wegen der Proteste und Strassensperren kein Bus in diese Richtung faehrt. Nun sitzen wir erstmal in Tacna fest und hoffen, dass Uebermorgen weitergeht.

Busfahrt nach Nordchile

Weil sich Adrian etwas in der Zeit verschaetzt hat, wurde es nochmal etwas hektisch um noch rechtzeitig in den Bus zu kommen, zumal wir ja noch sehen mussten wie wir die Fahrraeder mit in den Bus bekommen. Am Ende ging dann doch alles recht easy, auch wenn wir fuer das Rad nochmal ca. 5€ hinlegen mussten. (fuer 2000km geht das aber in Ordnung) Bis La Serena sah die landschaft aehnlich wie am Mittel aus. Danach folgten ueber 1000km fahrt durch die Atacama Wueste. Hin und wieder gab es kleine Siedlungen, wobei mir nicht so richtig klar ist, wie die Menschen dort ueberleben.

Der Bus war zwar recht bequem, aber am Ende koennen 30 Stunden Busfahrt schon ordentlich nerven!
In Arica haben wir es uns dann erstmal in einer huebschen Strandbar am Pazifik gut gehen lassen.

Santiago

Zum eingewoehnen haben wir esrstmal ein paar Tage in Santiago verbracht. Das Hostal "La Chimba" im Kuenstler und Party-Viertel hat sich dabei als echter Gluecksgriff erwiesen. Es waren staendig ca. ein dutzend traveller aus alle Welt dort, mit denen man sich in gemuetlicher Athmosphaere austauschen und auch abends weggehen konnte. Es ist wie eine grosse WG und es viel echt schwer da wieder weg zu kommen...

Am Freitag Abend haben wir uns mit Sebastian und Vladimir, ywei Jungs aus Santiago, getroffen. Sebastian kannte ich schon aus einem Forum. Wir sind noch bis spaet in die nacht durch Santiago gestreift und haben dabei Kneipen und alle moeglichen landestypischen Leckereinen kennengelernt. Am naechsten morgen hat uns Sebastian wieder am Hostal abgeholt.
(Sebastian)
Bikepolo steht heute auf dem Programm!








Es ist eigentlich ueberfluessig zu erwaehnen, dass mir das als Fahrrad-freak riesen spass gemacht hat. Nach vier Stunden spielen war ich dann auch gany gut fertig. Ich hoffe mal dass wir in Dresden auch ein paar mehr Leute werden und oefter gespielt wird...

Weil am Sonntag Kommunalwahlen in Chile anstanden, wurde fuer den kompletten Sonntag Alkoholverbot verhaengt. Alle Kneipen wurden also schon 24 Uhr geschlossen. Macht aber nix, da das Hostal Personal eine Barbeque Party veranstaltet hat. Erst dachten wir, dass sie sich mit der Fleischmenge etwas verschaetzt haben, aber gegen frueh um vier war dann doch fast alles alle!

Wegen den Wahlen war die Stadt mal auffalend leer. im Kneipenviertel waren die Strassen abends wie ausgestorben wo tags zuvor noch die Hoelle los war. trotzdem war wieder nix mit frueh ins Bett kommen. Am fruehen Abend verquatschen wir uns noch mit Konstanze und Astrid aus dem Hostal die gerade erst angekommen sind. Dann kommt auch noch Sebastian vorbei. In einer der wenigen geoeffneten Bars treffen wir dann noch Titus, ein deutscher Student, der seit 8 Monaten Praktikum in Santiago macht und Daniela, eine Studentin aus Santiago. Schon waren wir zu siebent und hatten wieder einen lustigen Abend.

Der Abschied aus Santiago und dem Hostal viel echt schwer, aber alles hat nunmal ein Ende. Am Montag wartet auf uns eine 30 Stuendige Busfahrt nach Arica, an der Nordgrenze von Chile.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Ich bin da!

So, nun bin ich endlich in Santiago de Chile angekommen. Alles lief komplett problemlos, viel einfacher als ich das erwartet habe. Der 12 Stunden Flug nach Sao Paulo war recht kurzweilig, kein Chaos in Sao Paulo, im Flieger nach Santiago sass ich dann am Fenster und konnte die Anden in voller Schoehnheit sehen ;)


Der Berg auf dem zweiten Bild koennte der Aconcagua sein.
Das Gepaeck kam auch heile an, und Adrian hat mich wie versprochen abgeholt. Die Unterkunft "La Chimba" im Kuenstlerviertel von Santiago ist richtig gemuetlich und auch recht guenstig. Alles in allem ein gelungener Einstieg!

Freitag, 10. Oktober 2008

Das Rad ist fast fertig.

10 Tage vor meiner Abreise ist mein Gefährt nun auch fast fertig.
Damit das Ganze auch sportlich zu einer Herausforderung wird, hat mein Rad nur 2 Gänge. Auch sonst ist das Rad frei nach dem Motto: " Was es nicht gibt, kann auch nicht kaputt gehen" aufgebaut.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Auf gehts!

Südamerika, da wollte ich als kleiner Junge immer hin. Am 22. Oktober steig ich dann in den Flieger mit dem Ziel Santiago de Chile. Santiago ist dabei der Startpunkt für eine gut 5 Monate lange Fahrradtour durch Peru, Bolivien, Argentinien und Chile, von Machu Picchu nach Patagonien, immer schön kreuz und quer durch die Anden.

Etwa ganz allein?
Nein, zumindest nicht komplett allein. (Da ist vor allem meine Mutter etwas beruhigter) Ok, ich gebs zu, so ein bisschen Gesellschaft zu haben ist längerfristig schon ganz angenehm und vielleicht auch ein wenig sicherer.
Die ersten beiden Monate in Peru und Bolivien werde ich mit Adrian unterwegs sein. Ebenfalls 25 Jahre alt, Student und Mountainbiker :)
Die Suche war allerdings nicht so ganz einfach. Es gibt zwar genügend Menschen die so eine Fahrradtour gerne machen würden - ja, auch Frauen! - aber es kommen eigentlich immer die gleichen Antworten: "keine Zeit!" oder "kein Geld".

Der konkrete Plan für diese Reise entstand erst Anfang März diesen Jahres, als ich merkte, dass der Termin für den letzten Osterurlaub einigen Schwung beim fertig stellen meines kleinen Beleges brachte. Für die nächste große Belegarbeit war die Konsequenz klar, der Urlaubstermin wird schon von Beginn an gesetzt. Ein fixer Termin, ohne wenn und aber, damit ich nicht wieder viele Monate länger brauche als geplant. Aus dem Urlaub wurde dann schnell ein halbjähriger Auslandsaufenthalt. Ich frage mich heute wieso ich das nicht schon viel früher gemacht habe. Na wenigstens habe ich es gerade noch rechtzeitig gemerkt, bevor das Studium zu Ende ist.

Wenn alles glatt läuft, lande ich am Donnerstag den 23.10. gegen Mittag auf dem Flughafen in Santiago de Chile. Da wartet dann hoffentlich Adrian auf mich der schon eine Woche eher in Santiago ankommt.

Bis dahin muss aber der Große Beleg noch fertig werden. Wenn ich den endlich abgegeben habe bin ich auch wirklich reif für Urlaub...